Rathaus-Marktplatz Domshof Liebfrauenkirchhof Am Wall Neustadt Buden, Weiteres Scherenschnitte |
Nr.769 Freimarkt
Mehrbildkarte mit Blumenschmuck.
KI-col.
30.10.1898. An Wohlgeboren Familie, Hans Pfann, Schlossermeister, Nürnberg, Brunnengasse. Auf dem Bild oben
links ist tatsächlich ein Kamel, kein Pferd!
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. . . Domshof
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Nr.486 An der
Domtreppe, altes
Stadthaus. Alb
Nr.4.
Hier
von Tivoli bei einer schönen Damen Capelle sendet
Dir die herzl. Grüsse Dein Axel.
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Freimarkt zwischen Dom und Börse Alb ohne Nummer bzw. es steht ganz klein in der Ecke oben links: 4939. Das wird aber wohl eher eine technische Angabe zum Druck o.ä. sein, als dass es die Karten- nummer der Serie ist, denn dieses Motiv fügt sich ja sonst gut passend ein in die anderen Freimarkskarten. 31.10.1904. Frl. Anna Rode, per Adr. Herrn Eduard Meyer, Ebstorf Prov. Hannover, Hotel zur Krone Haben dich zum Freimarkt bestimmt erwartet, auch W..(?) und S..(?) sind nicht dagewesen. Mit freundl. Gruß Wil..(?) |
. . . Liebfrauenkirchhof
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. . . Am Wall
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. . . Neustadt
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. . . Buden, Weiteres
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Scherenschnitte |
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Zwei Walters! Männe links
schreibt: Hrzl.
(dann der
vorhandene Vordruck "Gruss vom Freimarkt Bremen 1902")
Sendet dir dein tr. Walter Kurt! Herzliche Grüße an
Euch Alle Und sein Portrait ging am 29.10.1902 an: Fräulein Gertrud Schleber, Reichenbach / Vogtl. Sollbrigsplatz. So sieht es dort im Jahre 2019 aus (wäre man sonst nie hingekommen). Der Text zum Jungelchen lautet: Liebe Anita. Wie nett von Dir, dass Du an meinen Geburtstag gedacht hast, nimm vielen Dank, hoffentlich erholst Du Dich in Dresden, und strengst Dich nicht über Deine Kräfte an. Walter dankt bestens für die schöne Karte, ob Du ihn auf dieser Karte wieder erkennst? Tausend Grüße von Deiner Margarete. Jener Schnitt ging am 6.11.06 an: Fräulein Anita Deetjen, Adr. Frau Dr. Lischen Dückelmann, Loschwitz b.Dreseden, Malerstr.18. (Schönes Kur-Burgschlösschen, Schrägansicht.) |
Männe wurde geschnitten von:
Psaligraph Edwin Schubert, Leipzig-Gohlis, Braustrasse
2i (eine Braustrasse gibt es heute nur in
Leipzig-Mitte). Jungchen geschnitten von: Silhouettist, Max Schuster, Leipzig-Gohlis, Reginenstrasse 7. In Leipzig-Gohlis muss demnach ein Nest dieser Schnipsler gewesen sein! ;) So auf den ersten Blick schätzt man den Mann heute wohl auf 50-60 Jahre, den Jungen auf um die 14. Aber wahrscheinlich war der Mann 24 und der Junge 7. |
Diese
Scherenschnitte sind richtige, auf den Originalkarten
aufgeklebte, erhabene Stücke (ausser Girlanden). Also
kein Ausdruck (wie man ja heute so ein Bild sofort
assoziiert). Durch diese leichte Erhabenheit mit Haptik sind diese Profile besonders sinnlich, finde ich. Wenn man diese Schattenumrisse in der Hand hält, ist es etwa so, als wenn man im Museum die Gipsausgüsse der Hohlräume der Opfer von Pompeii vor sich hat / betrachtet. Oder den berühmten Hitzeschatten eines Opfers von Hiroschima. Das hat ein Mensch so direkt hinterlassen! Ok, das ist natürlich / eigentlich beim analogen Foto erst recht der Fall, dass sich das zurückgeworfene Licht des Körpers direkt in das Filmmaterial einbrennt, aber hier ist es eben ein reiner Umriss-Abdruck als Negativ, ein im wahrsten Sinne "Schatten seiner selbst", und wirkt daher deutlich eindringlicher, weil durch diese Plakativität und den hohen Kontrast eben auch etwas morbid. Ich meine, mich noch an Scherenschnitt-Buden auf dem Freimarkt oder / und der Osterwiese um 1980 erinnern zu können. Aber das kann natürlich auch auf Weihnachtsmärkten oder sonstigen Stadt-, Strassen-, Sommer- und Marktfesten mit allerlei Buden gewesen sein. Im Kindergarten, 1978, kam uns noch ein Scherenschnitt-Schneider bzw. Schneiderin (glaube, es war eine Frau) besuchen, kann mich noch vage erinnern, wie ich da zwischen Lampe und weisser Wand sass. Vor allem hatte man an den ansonsten eintönigen Kindergartentagen dann endlich mal was Spezielles vor. :) Der Scherenschnitt ging dann an Oma. Meine jüngere Kusine hatte als Kind sowas auch noch um 1990 in Berlin. Ging auch an Oma. So wird's gemacht. |
Der
Begriff "Silhuette", für uns heutztage einfach ein
anderer Ausdruck für "Umrissform", enstammt einem
französichen Finanzminister Étienne de Silhuette
(18. Jh.), der oft karikiert wurde, demnach nur noch eine "Schattenexistenz" führte und so geizig gewesen sein soll, dass er die Wände seines Schlosses lediglich mit Scherenschnitten verzierte. Daher "Silhuette", im Prinzip also ein anderes Wort für "billiger Abklatsch". Siehe Wiki: Étienne de Silhuette. |
Nr.783 Scherenschnitt, grüne Girlanden. 31.10.1905 Herrn Heinrich Lüllmann Schuhmachermeister Asendorf Kreis Hoya / Weser Und noch ein Schnitt von Edwin Schubert aus Leipzig-Gohlis, der hier, 1905 statt 1902, schon in der Lothringerstrasse 59I sitzt. Das ist die heutige Coppistrasse und die 59 ist dort dieses Eckhaus. Vielleicht sass er dort auch immer schon, denn die Braustrasse in Gohlis gibt es ja nicht und gab es wohl auch nie, sodass die Adresse vielleicht auf der 1902er gar nicht richtig genannt war. Kartentext: Einen herzlichen Gruß vom Freimarkt sendet heinrich. habe gestern das paket mit dem Mantel abge- schickt. Gestern war Frau Stegmann aus Brake hier, die war nach Bremerhafen gewesen. Abgebildet ist sehr wahscheinlich der Sende-Heinrich. Die Girlanden sind Vordruck. |
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