Park-Partien
Nr.592
Wärterhäuschen.
13.12.1908. An ein Fräulein Martha in Ganderkesee.
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Erinnert mich an meine
Lieblings-Grammophonplatte von eben aus jener Zeit
um 1908:
"Das kleine Haus am Ende der Welt".
Auch
schön und ähnlich der alten
Schellakplatte:
Das kleine Haus,
gesungen von Peter Alexander.
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Hier soll es natürlich ein solch
einsam gelegenes Schwarzwald-Försterhaus darstellen,
in echt steht es heutzutage gleich gegenüber den
Bremer Kongress- und Messehallen,
unweit der ÖVB-Arena. Aber auch um 1890 eben schon
bewusst kulissenhafte, märchenparkhafte
Inszenierung. In diesem Bereich des Weges kann man
mit dem Fahrrad so
schön beschleunigen wenn man von der Strasse her
kommt, dieser breite Parkweg ergibt also eine
regelrechte Fahrradautobahn und Fahrradfernstrecke.
Auch von Joggern für
Trainingsrundenläufe immer bestens zu nutzen!
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Nr.616
Originaltitel:
Director-Wohnung.
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9.3.1907
An Geschw. Puls, Hamburg, Alfonsstr 3. Da ist
wohl die Alphonsstrasse gemeint und somit ist
das genau hier. Liebe
Grüsse an Onkel und Tante. Elly.
Ebenfalls eine Zedler-Karte, diese hier mit
Nr.4552.
.
......Schweizerstil ist es!! Wie
komme ich immer nur auf "Schwarzwaldstil"? Na
ja, fängt auch mit "Schw..z" an und ist auch
irgendwie so hölzern-waldig und verwinkelt dort
;).
Jedenfalls Schweizerstil. Und von
jenem Schweiz-Fetisch zeugen ja auch all die
ganzen xy-Schweizen in Deutschland wie z.B:
Bremer Schweiz, Fränkische Schweiz, u.v.m.
Es gibt heute noch über 130 Schweizen hierzulade!
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Nr.481
Sechseckpavillon.
ng.
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Hier
wüsst' ich nicht zu sagen, ob dieser Pavillon
nicht vielleicht im Bremerhavener Bürgerpark
stand, denn ich kenne ihn so jetzt nicht auf
Anhieb. Auf der Karte, Alb.Nr.70, steht aber
"Bremen".
Das Motiv kann durchaus als eher selten
angesehen werden, denn auch damals war so reine
Kitscharchitektur sicherlich nicht unbedingt die
allererste Wahl, wenn es darum ging, ein
Fräulein
zu beeindrucken oder zwischendurch mal zu
grüssen.
Auch könnte so ein Séparée vom Fräulein
vielleicht etwas sehr anmassend, weil als zu
direkt
angesehen werden...!? Bei Fräuleins sollte man
lieber so mit Blumen... also eher so "durch die
Blume"... also gewissermassen "blumig".... falls
man versteht, was ich meine...
Oder es könnte sich bei diesem Bild um eine
diskret versteckte Botschaft oder gar um einen
konkreten Vorschlag für einen Ort zum
nächtlichen Treffen handeln, wenn der
Briefverkehr der
einer Herrenbekanntschaft war...
Aber ok -> dieses Motiv ist "ng" = nicht
gelaufen. Da erübrigen sich weitere
Spekulationen zur
Interpretation der Motiv-Wahl und somit kann
einem der Pavillon auf der Karte, wegen seiner
diesbezüglichen Bedeutungslosigkeit, ja auch
irgendwie schon fast etwas leid tun...
Nachtrag: Später habe ich dieses Motiv nochmal
mit einer vom Absender gemalten
Knutschpärchen-Bleistiftzeichnung auf der
Innenwand drauf gesehen (aber leider nicht
ersteigern
können), das zeigt also, dass die Assoziationen
damals durchaus schon in diese Richtung
gingen.
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Nr.146
Indischer Tempel, 1912. Wahrscheinlich Nähe
Kaffeehaus.
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In
diesem Fall die Nr. 34 von Zedler & Vogel
aus der Serie Bürgerpark (Liste). Der Kartentext
lautet hier:
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Frisch,
fromm, froh und frei, Hoch lebe die
Postkartensammelei !!!
.
Wir sehen also, dass mehrere Ausrufezeichen
keine Erfindung von Facebook-Postern sind,
sondern dass es sie
schon 1900 gab !!! Stempel ist vom 6.7.1901. Der
Pavillon sieht schon sehr eingewachsen aus,
dennoch dürfte das
Bild selbst durchaus nochmal etwas älter sein,
also aus den 1890er Jahren. Jedenfalls hat hier
schon jemand im Jahr
1900 Postkarten gesammelt und wohl darum
gebeten, dass man ihm welche zusenden möge. Den
Gruss-Namen
kann ich nicht lesen, der Adressat war ein Eugen
Gronemeyer in Emden, Osterstrasse 44. Liegt
gleich am Rande der
Emdener Wallanlagen, sieht heute aber modern und
nach Gewerbegebiet aus, nicht nach Wohngegend.
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Nr.722
Vater Gerhards Ruh.
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Dieses
Hügelchen lag/liegt an der Parkallee. Ein
historischer Plan vom Bürgerpark
wartet noch darauf, von mir gescannt zu werden,
damit man hier gleich sehen und
zuordnen kann, wo sich diese Attraktionen im
Park einst befanden. Die Hütte ist
schon mindestens seit den 80ern weg, die
Erhebung wohl noch vorhanden.
Diese Karte ist die 1405 von Zedler, 1907. Es
gibt dieses Motiv / diesen Blickwinkel
auch von Louis Koch, ebenfalls in Farbe, da sind
dann noch Radfahrer / Personen
mit drauf, jenes Motiv habe ich aber nur in sw,
diese Farbkarte ist daher auch ohne
Ausflügler drauf etwas schöner.
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Nr.510 Borkenhütte
unter Tannen.
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Eigentlich
ein eher langweiliges Motiv, aber so digital
präsentiert dann doch wieder sehenswert.
Seinerzeit liebevoll coloriert, ebenfalls
aus.der Serie "Bürgerpark" von Zedler und Vogel
wie der sog. "Cement-Pavillon" oben. Hier als
Nr.18. Daher wiederum ein frühes Motiv, bei der
die Aufnahme noch aus den 1890er Jahren stammen
dürfte. So ein Bild würde heute
niemanden mehr vom Hocker reissen, aber damals
war ja der Schwarzwaldstil bekannter Maßen ein
ausgeprägter Fetisch der Bessersituierten
bezüglich Architektur und Landschafts-
gestaltung. |
Nr.612
Hoffmannsbrücke. Serie
Bürgerpark, Zedler&Vogel, Nr.30.
Motiv von 1902, an Fräulein Gertrud Gerlach,
Bremerhaven, Hafenhaus, 23.11.1904.
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Nr.483
Partie an der Wiegandbrücke. ng. Hübsche Brücke!
Mit kleinem Rundbalkon-Austritt überm Wasser!
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Nr.627
Wiegandbrücke im Herbst.
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An Herrn
Paul Kroll, Rheine i. W., Hellendorferstr. 86.
Datum unleserlich, der Marke nach späte 20er.
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Lieber Freund Paul! Ich habe
mich heute morgen sehr gefreut wie ich deine
Karte erhielt und dachte auch sofort daran dir
ein paar Zeilen zu
antworten. Hoffentlich darf ich
bald etwas von dir erwarten. Es Grühst
herzlich Adele Jäger.
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Das Motiv aus einer Serie: No.4.
Niedersächsische Heimat. Herbst im Bremer
Bürgerpark. |
Nr.454
Fünf Frauen auf Brücke.
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26.3.1904,
Frl Hedwig Schauf, Bremen St-Joseph-Stift,
Zimmer No 87, Schwachhauser Chaussee.
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Hope you feeling better now. I
was so very sorry to leave you behind. Am
missing you so much already.
I think about you every free
minute. good bye until to morrow, very much
love & kisses. schwärtchen.
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So der Kartentext. Zu den Frauen auf der Brücke
stelle ich mir folgenden Text vor:
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Du Else, probier doch mal
meinen Hut, wollen doch mal sehen wie der dir
steht und lass mich mal
Theresas probieren! Und Erna,
probier doch mal Sophies ihren und Else müsste
der auch gut passen!
.
Immerhin schon gelebte Gleichberechtigung
und Quotenerfüllung! Denn hiess es ja lange Zeit
als Befehl:
"Ein Mann auf Brücke!", so heisst es hier
nun: "Fünf Frauen auf Brücke!"
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